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„Für mich ist das immer noch Zauberei“

                                                             Sven Sauer im Gespräch mit Max Oppel

Wenn in Filmen am „Green Screen“ gedreht wird, füllen „Matte Painter“ hinterher die Lücken. Die Künstler erschaffen auf diese Weise ganze Welten am Rechner. Sven Sauer ist einer von ihnen – und er zeichnet seit der zweiten Staffel die Fantasy-Welt von „Game of Thrones“.

Sven Sauer ist „Matte Painter“, so etwas wie ein digitaler Kulissenbauer – er erschafft Bildwelten am Computer, die bei „Game of Thrones“ zu sehen sind, aber auch bei „Atomic Blonde“ oder der Verfilmung von „Jim Knopf“. In Stuttgart ist nun seine Ausstellung „Unseen Westeros“ vorab zu sehen, die dann in Berlin gezeigt wird.  

Entstanden ist das Matte Painting um die Jahrhundertwende, als die ersten Telegraphenmasten in der Landschaft auftauchten. Um sie in der Landschaft zu kaschieren, platzierten die Fotografen große Glasscheiben zwischen Motiv und Kamera und malten einfach Bäume über die Masten, erzählt Sven Sauer. Auf der Fotografie verschmolz beides zur perfekten Illusion – eine Technik, die die Filmwelt später übernahm. Der Begriff „Mattscheibe“ für Fernsehgerät erinnere bis heute daran, meint er. 

Bis heute sei die Technik im Kern gleichgeblieben, nur dass er heute am Rechner zeichne, erzählt Sauer. Die Filmemacher drehten mit „Green Screen“, er fülle dann die Lücken. „Wenn wir unseren Job richtig gemacht haben, dann sieht man gar nicht, dass jemand was gemacht hat“, sagt er.

Seit der zweiten Staffel arbeitet Sauer mit HBO für die erfolgreiche Fantasy-Serie "Game of Thrones" zusammen. HBO hatte ihn bereits für die erste Staffel angefragt, doch damals lehnte er ab – ein Fehler, wie er heute zugibt. „Glücklicherweise haben die ein halbes Jahr später für die zweite Staffel noch einmal angerufen“, sagt er. Seitdem seien sie dabei. 

In die Kunst des elektronischen Matte Paintings sei er damals mehr oder weniger hineingerutscht – es war aus der Not geboren, erzählt er, weil sie bei den ersten Filmen kein Geld für den Kulissenbau hatten. Auf den Festivals, wo die Filme liefen, wurden andere Filmemacher darauf aufmerksam und fragten an, ob sie helfen könnten. „Stück für Stück ist das gewachsen“, erzählt Sauer. 

„Für mich ist das immer noch Zauberei“, sagt er. Der Beruf sei sein Wunschberuf, deshalb habe er ihn konsequent verfolgt. „Mir macht es Spaß, mich in solche Welten hineinzuversetzen.“ Die Ausstellung „Unseen Westeros“ reicht in das Jahr 2015 zurück, als er gerade an der fünften Staffel von Game of Thrones gearbeitet hat. 40 Künstler aus aller Welt haben sich daran beteiligt. 

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